Workshop »Meta-Gaming 2.0« (2018)
Lehrkonzepte in den medienwissenschaftlichen Game Studies
9./10. März 2018
Philosophisches Seminargebäude (Kochstraße 6a, 91054 Erlangen).
Konzeption und Organisation: Peter Podrez (ITM) / Ann-Marie Letourneur (Philipps-Universität Marburg).
Bereits im Jahr 2010 führten Britta Neitzel und Rolf Nohr in einer Art ‚Bestandsaufnahme‘ der deutschsprachigen Game Studies aus, dass „[n]ur wenige andere Forschungsgegenstände […] einer so hohen Entwicklungsdynamik [unterliegen] wie das Computer- und/oder Videospiel und die daran anhängenden Medienkulturen“ („Game Studies.“ MEDIENwissenschaft4, 2010, S. 416). In der Folge erscheint die zeitgenössische Gameslandschaft oftmals wie ein undurchdringliches Dickicht aus Unterhaltungsangeboten, in dem es zunehmend schwerer fällt, den Überblick über die veröffentlichten Titel, den sich immer weiter ausdifferenzierenden Formenreichtum, die neuesten Anwendungstechnologien und die wachsenden Communities und ihre Themen zu behalten. Parallel dazu entwickeln sich auch fachgebundene sowie interdisziplinäre Forschungszweige weiter und thematisieren dabei nicht nur narrative, ludische oder audiovisuelle Dimensionen von Games, sondern sehen sich auch mit der Notwendigkeit konfrontiert, methodische Antworten auf Fragen nach Handlungsdimensionen, sozialen Interaktionsformen oder Spielaneignungen und -modifikationen zu liefern.
Die Dynamik des Feldes stellt allerdings nicht nur den Bereich der Forschung vor zahlreiche Herausforderungen. Insbesondere die universitäre Lehre zu Games und Gaming, der an unterschiedlichen Standorten der oftmals medien(kultur)wissenschaftlich ausgerichteten Institute und universitären Einrichtungen mit unterschiedlichen Strategien begegnet wird, konfrontiert Lehrende mit vielgestaltigen Problemen. Diese sind allerdings bis dato kaum in den Fokus des (medienwissenschaftlichen) Diskurses gerückt.
Der Workshop setzt sich zum Ziel, erstmals einen Überblick über die unterschiedlichen Perspektiven auf das komplexe Feld der Lehre von Computerspielen zu gewinnen und eine Vernetzung der Lehrenden in den medienwissenschaftlichen Game Studies zu ermöglichen. Im Fokus sollen dabei auch Strategien stehen, die im Bereich der Vermittlung den Umgang mit dem im Hinblick auf seine Erschließung oftmals ressourcen- und zeitaufwendigen Gegenstand vereinfachen können.
Der Workshop ist für alle Interessierten geöffnet.
Programm
Abstracts zu den einzelnen Beiträgen
Freitag, 9. März 2018 (00.3 PSG)
14.00–14.45 Uhr
Ann-Marie Letourneur (Uni Marburg), Peter Podrez (Uni Erlangen-Nürnberg):
Begrüßung und Einführung
15.00–16.30 Uhr
Claudius Clüver, Andreas Rauscher (Uni Siegen):
Close-Playing-Methoden im Kontext historisch-ästhetischer Game Studies
16.30–17.00 Uhr
Kaffee-/Spielpause
17.00–18.30 Uhr
Martin Hennig (Uni Passau):
Zeichen-Spiele: Medien- und kultursemiotische Zugänge in der Games-Lehre
Bernhard Runzheimer (Uni Marburg):
„Ich kenne mich mit Games leider gar nicht aus…“ Aspekte und Probleme praxisorientierter Spielevermittlung in der Lehre
18.45–19.30 Uhr
Christian Nibler (Uni Erlangen):
Projektseminar Gaming FAU Erlangen – Herausforderungen und Erfahrungen
20.00 Uhr
gemeinsames Abendessen
Samstag, 10. März 2018 (00.3 PSG)
9.00-10.30 Uhr
Philip Hauser, Benjamin Schäfer (Uni Konstanz):
GameLab Universität Konstanz
Stefan Höltgen (HU Berlin):
Computer(spiel)archäologie. Hands-on Zugänge zu epistemologischen Fragen an Computerspiele im Signallabor der Medienwissenschaft (HU Berlin)
10.30-11.00 Uhr
Kaffee-/Spielpause
11.00-12.30 Uhr
Martin Roth, Robert Aust (Uni Leipzig):
Gaming Culture Japan: Spielpraxis als Kernelement der Lehre zu japanischen Videospielen
12.30–14.00 Uhr
Mittagspause
14.00–15.30 Uhr
Cyrus Mobasheri, Daniel Heßler, Felix Raczkowski (Uni Bayreuth):
Zwischen Theorie und Praxis – Games in der Lehre an der Fachgruppe Medienwissenschaft in Bayreuth
ab 15.30 Uhr
Abschluss und anschließende Besprechung der AG Games