50 Jahre Experimentiertheater
Am 25. Februar 1970 wurde das Experimentiertheater auf dem Gelände der Philosophischen Fakultät an der Erlanger Bismarckstraße 1 mit der »Deutschen Nachkriegserstaufführung« von Ernst Tollers »Hoppla, wir leben« aus dem Jahr 1927 eröffnet. Seither wird dort »Wissenschaftliches Theater« (so eine Formulierung in einem damaligen Zeitungsartikel der Erlanger Nachrichten) gemacht. Der 50. Jahrestag der Eröffnung im Jahr 2020 war für das Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU ein Anlass, der Vielfalt und Vielschichtigkeit des Experimentiertheaters und der dort angesiedelten Praktiken nachzuspüren.
Der Auftakt bildeten zwei öffentliche Veranstaltungen, die sich der Geschichte und aktuellen Frage- und Problemstellungen des Theaters im Allgemeinen sowie des Experimentiertheaters im Besonderen widmeten. Leider mussten die weiteren Planungen aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt werden.
Auf dieser Website werden einige aktuelle und historische Aktivitäten in digitaler Form dokumentiert und nach und nach veröffentlicht.
Projekte und Veranstaltungen des ITM
Am 30. Januar 2020 hat das Interdisziplinäre Zentrum Ästhetische Bildung der FAU zu einer Buchvorstellung und Podiumsdiskussion eingeladen, die sich der Geschichte sowie aktuellen Frage- und Problemstellungen des Theaters widmet. Zum einen wurde dort die Publikation Theater in Erlangen. Orte – Geschichte(n) – Perspektiven vorgestellt, die aus der gleichnamigen IZÄB-Ringvorlesung im Sommersemester 2019 hervorgegangen ist, in der auch die Geschichte des Experimentiertheaters wiederholt thematisiert wurde. Zum anderen wurde auf einem hochkarätig besetzten Podium über Themen und Strategien für das Theater der Gegenwart (nicht nur) in der Metropolregion diskutiert – u.a. mit Philipp Löhle, einem Absolventen des ITM, der mit Loga oder der tägliche Tod 2004 sein Debüt im »Ex« realisierte – und der gegenwärtig zu den meistgespielten Autoren des zeitgenössischen Theaters gehört. Eine Videoaufzeichnung und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Am 5. Februar 2020 hat sich die Lecture Studiobühne und Experimentiertheater – Stationen einer Beziehung einer Konstellation gewidmet, die das »Ex« besonders an seinem Beginn geprägt hat. Sarah Dönges (Studierende im Masterstudiengang Theater- und Medienwissenschaft sowie Mitglied der Studiobühne) und André Studt (verantwortlicher Dozent des ITM für das Experimentiertheater) versuchten sich an einer Rekonstruktion dieses Verhältnisses und fragten nach seiner Gegenwart und Zukunft.
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung von André Studt ist eine multimediale Projektarbeit von Elisa Memaj (BA Theater- und Medienwissenschaft) entstanden, die auf der Recherche nach Zeitungsartikeln über das Experimentiertheater im Archiv der Erlanger Nachrichten basiert. Fünf ausgewählte Kritiken fungieren als Ausgangspunkt für erst geschriebene, dann gesprochene Texte über die einzelnen Jahrzehnte. Fünf fiktionale Figuren – jede repräsentativ für ein Jahrzehnt – monologisieren jeweils über eine Theaterkritik zu einer Aufführung im Experimentiertheater. Hier geht es zur Projektseite.
Die Eröffnungspremiere des Experimentiertheaters am 25. Februar 1970 fand mit der »Deutschsprachigen Nachkriegserstaufführung« von Ernst Tollers Zeitstück »Hoppla, wir leben!« von 1927 statt – Anlass genug, es zum 50-jährigen Jubiläum im Rahmen eines Projektseminars (Leitung: Dr. Hans-Friedrich Bormann) wiederaufzugreifen. Im Zeichen der Corona-Pandemie fand Hoppla, wir leben immer noch! in Form einer Leseperformance per ZOOM statt; diese ist als Aufzeichnung auf der Projektwebsite verfügbar.
Weitere Aktivitäten und Dokumente
Alumni-Treffen: 40 Jahre nach Premiere von »Tango Neruda« (2023)
»Wir sind #FAU«: Bjarne Mädel und Jan Bosse über ihre Zeit am ITM (2021)