Alumni-Treffen »Tango Neruda« (1983/2023)
Vor genau 40 Jahren studierte eine Gruppe junger Menschen an der Friedrich-Alexander-Universität am Institut für Theaterwissenschaft (damalige Leitung: Prof. Holger Sandig) und entwickelten im Rahmen des sogenannten »Ausbildungstheaters« unter der Regie von Dr. Claus Just das Tanztheaterprojekt Tango Neruda. Die damals vielbeachtete Produktion verknüpfte die Geschichte und die Melancholie des Tango mit der Biographie und der Poesie Pablo Nerudas. Musiken von Astor Piazolla und historische Tangos bildeten die dramaturgisch-tänzerische Grundlage. Außergewöhnlich für eine studentische Produktion war die Verquickung von Tanz, Sprechtheater und Musik wie auch die über einjährige Vorbereitungs- und Probenzeit.
Mitte Juni 2023 trafen sich 10 Ensemblemitglieder dieser Produktion zu einem Wiedersehen in Erlangen. Studentencafe- und Kneipenbesuch standen ebenso auf dem Programm wie eine gemeinsame Exkursion ins Experimentiertheater. Begrüßt wurde die Truppe von Seminarleiter Florian Sußner, der mit Studierenden des 2. Semesters ein Improseminar abhielt und den Ehemaligen eine kleine Kostprobe des Erarbeiteten darbot – gefolgte von einer Theaterführung in den Bühnenräumen durch den Technischen Inspektor des Instituts, Gerd Budschigk. Fasziniert waren die Alumnae und Alumni von der allerneuesten Licht-, Ton- und Medientechnik des »Ex«, wie das studentische Theater damals schon hieß. Freudiges Erstaunen rief die Entdeckung des Originalplakates Tango Neruda von 1983 hervor, das seit dieser Zeit immer noch an der Seitenbühne im Ex hängt.
Einige der Theaterwissenschaftler:innen fanden damals den Weg in die professionelle Theaterwelt und sind heute angesehene Schaupieler:innen, Theaterleiter:innen, Musiker:innen und Filmschaffende. Andere hat es in vollkommen andere Metiers verschlagen. Die vielen biografischen Wendungen und die reichen Erinnerungen an die Erlanger Zeiten machten dieses Alumni-Treffen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Und – es war eine Riesenfreude, nach 40 Jahren an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren.
Dank an alle am Institut, die dies ermöglicht haben!
Dr. Thomas Parr